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Cannabis verdampfen

Anwendung von Cannabis: Vaporisieren

Durch das Vaporisieren erzielen Cannabispräparate schnelle Wirksamkeit. Der konzentrierte Dampf gerät über die Lunge direkt in den Blutkreislauf, von wo aus er unterschiedliche Leiden lindern kann. Außerdem ist das Vaporisieren vergleichsweise bekömmlich und schont (im Gegensatz zum Rauchen) die Atemwege. Daher gehört es zu einer der favorisierten Darreichungsformen von medizinischem Cannabis.

Wir erklären Ihnen in diesem Artikel, was Sie als Patient:in über den Konsum mittels Cannabis Vaporizer wissen müssen, welche Vaporizer-Arten es gibt und welche Temperatur Sie erzielen sollten, um die Wirkung zu optimieren. Außerdem erhalten Sie einen Überblick zur Wirkungsdauer von inhaliertem Cannabis und erfahren, gegen welche Symptome es zum Einsatz kommt.

Cannabis verdampfen: Ablauf

Für das Verdampfen und Inhalieren von medizinischem Cannabis verwenden Patient:innen einen Cannabis Vaporizer. Bei der Einnahme wird die ärztlich verschriebene Dosis in zerkleinerter Form in die Füllkammer des Vaporizers gegeben und erhitzt.

Dadurch beginnt die (teilweise zugeführte) Feuchtigkeit innerhalb der Blütenteile zu verdampfen, wobei sich die enthaltenen Cannabinoide in hoher Konzentration lösen. Die für das Verdampfen von Cannabis nötige Temperatur liegt zwischen 180°C und 210°C. (1) Der Dampf kann nun über einen Schlauch oder ein Mundstück inhaliert werden.

Die Wirkstoffe werden über die Lunge aufgenommen und sofort in den Blutkreislauf integriert, von wo aus sie mit dem Endocannabinoidsystem des Körpers interagieren. (2)

Cannabis verdampfen: Ablauf

Cannabis verdampfen: Temperatur

Die genaue Temperatur ist beim Verdampfen von Cannabis von entscheidender Bedeutung. Dies hat zwei Gründe. Einerseits entfaltet sich das volle Wirkungsspektrum von Cannabisblüten erst bei einer Erhitzung auf 210°C. Zwar wird das THC bereits ab 157°C freigesetzt, CBD jedoch erst bei 180°C, während eine Reihe von potenziell wirksamen Terpenen noch höhere Temperaturen erfordern. (3) Andererseits beginnt ab ca. 230°C der Verbrennungsvorgang.

Dieser ist für den medizinischen Gebrauch unbedingt zu vermeiden, da er Schadstoffe und Feinpartikel (u. a. Benzol und Dioxine) freisetzt. Das ist mitunter der Grund, aus dem medizinisches Cannabis nicht als Joint geraucht (also verbrannt), sondern mithilfe eines Vaporizers verdampft und inhaliert wird. Ferner verfälscht die Verbrennung die verwendete Dosis, da durch sie ein großer Anteil an Wirkstoffen verloren geht. Insofern ist die gezielte Steuerung der Temperatur beim Cannabis verdampfen für die Gesundheit und die langfristige Verträglichkeit der Therapie zentral. (4)

Verschiedene Cannabis Vaporizer für den medizinischen Gebrauch

Um Cannabis zu verdampfen, können Patient:innen auf unterschiedliche Vaporizer zurückgreifen. Diese lassen sich in zwei Arten unterteilen: Tisch-Vaporizer und tragbare Vaporizer.

Tisch-Vaporizer: Hierbei handelt es sich um stationäre Vaporizer, die an eine Stromquelle angeschlossen werden. Sie erlauben die zuverlässige Kontrolle der Cannabis Temperatur und erzeugen gleichmäßigen Dampf durch Konvektionserhitzung. Das bedeutet, dass das Cannabispräparat nicht durch direkten Kontakt mit einem Heizmittel, sondern mittelbar durch erhitzte Luft zum Verdampfen gebracht wird. (5) Ferner lässt sich die Sitzung durch die gesicherte Stromzufuhr beliebig erweitern. Dadurch bleibt die Einnahme der verschriebenen Dosis präzise steuerbar. Ein Beispiel für einen medizinischen Vaporizer ist der Volcano Medic 2. Er erlaubt das Inhalieren über einen Schlauch oder einen Ballon. Neben präparierten Cannabisblüten ist auch das Vaporisieren von flüssigem THC (Dronabinol) möglich.

Tragbare Vaporizer: Tragbare Vaporizer sind meist batteriebetrieben, sodass sie auch unterwegs zum Einsatz kommen können. Alternativ ist es möglich, sie an eine Stromquelle anzuschließen. Tragbare Vaporizer sind deutlich kleiner als Tisch-Vaporizer und können diskret genutzt werden. Das Inhalieren erfolgt über ein Mundstück. Auch bei vielen tragbaren Vaporizern erfolgt die Einstellung der Cannabis Temperatur über gleichmäßige Konvektionserhitzung. Als ein geeignetes Exemplar für den therapeutischen Gebrauch gilt der Mighty Medic. 

Sowohl der Mighty Medic als auch der Volcano Medic sowie weitere medizinische Vaporizer sind über die Versandapotheke MYCANNABIS erhältlich.

Cannabis Vaporizer: Erstbenutzung und Reinigung

Vor dem Gebrauch eines neuen Vaporizers empfiehlt es sich, die höchste Temperaturstufe einzurichten und ihn für drei Sitzungen im Leerbetrieb (ohne Mundstück) laufen zu lassen. Dadurch werden Produktionsrückstände entfernt und das Gerät sterilisiert. Bei günstigeren Geräten ist es ratsam, die Einzelteile des Vaporizers zusätzlich mit Wasser abzuspülen. 

Anschließend sollte der Cannabis Vaporizer nach jeder Nutzung gesäubert werden, um die gleichmäßige Dampferzeugung auf lange Sicht zu gewährleisten. Zusätzlich beugt das regelmäßige Säubern der Bildung von Keimen vor. Dazu genügt es im täglichen Betrieb, die Kammer von Resten des Präparats zu befreien. Zudem sollte der Vaporizer gelegentlich in seine (von Dampf berührten) Einzelteile zerlegt und abgebürstet werden. Als Hilfsmittel eignet sich Isopropylalkohol. Lassen Sie den Alkohol für eine halbe Stunde einwirken und nutzen Sie anschließend einen rauen Schwamm und/oder eine Zahnbürste, um alle Oberflächen und Kanten von etwaigen Ablagerungen zu befreien.

Krankenkasse kann Kosten für Cannabis Vaporizer übernehmen

Die Krankenkasse übernimmt die Kosten für eine Cannabistherapie, wenn Patient:innen bereits mit anderen Therapieformen behandelt wurden, diese jedoch nicht den gewünschten Erfolg erbrachten. Wurde eine Behandlung mit Cannabis bewilligt, trägt die Krankenkasse auch die Kosten für die Anschaffung eines medizinisch empfohlenen Vaporizers. (7)

Medizinische Anwendungsbereiche für Cannabis Vaporizer

Die ärztlich verschriebene Einnahme von Cannabispräparaten kann verschiedene Krankheitssymptome lindern.  Dazu gehören Schmerzen (8), Krämpfe (9), Anfälle (10), aber auch Schlaflosigkeit (11), Angstzustände (12), fehlender Appetit und Übelkeit (8). Auch die Begleiterscheinungen von Migräne können beim Cannabis verdampfen spürbar nachlassen. (13)

Medizinisches Cannabis wird üblicherweise nicht geraucht, um der Aufnahme von rauchbedingten Schadstoffen und einer Belastung der Atemwege vorzubeugen. Die Einnahme von Cannabis mittels Vaporizer bietet eine medizinisch vertretbare Alternative, welche die Gefahren des Rauchens weitestgehend tilgt, ohne die Unmittelbarkeit der Wirkung einzubüßen. Ob der schnellen Wirkung durch das Inhalieren des Dampfes können Patient:innen ihren Bedarf situativ beurteilen und den Wirkungsgrad im Rahmen der verschriebenen Dosierung justieren. (1)

Cannabis verdampfen: Dauer bis zum Wirkungseintritt

Die Dauer bis zum Wirkeintritt hängt vom individuellen Stoffwechsel, der Dosierung und Toleranz der Patient:innen ab. Grundsätzlich tritt die Wirkung beim Cannabis verdampfen jedoch schneller ein als durch andere Darreichungsformen. In der Regel dauert es bis zum Wirkeintritt nur wenige Minuten. Oftmals sind die ersten Effekte bereits beim Inhalieren, also innerhalb von Sekunden, spürbar. Nach etwa 20 Minuten erreicht die Wirkung ihren Höhepunkt. Darüber hinaus hält sie bis zu 3 Stunden an. (1) Durch den zügigen Wirkeintritt kann die Einnahme von Cannabis mittels Vaporizer gezielt gegen auftretende Symptome helfen, die körperliche Belastung verringern und für mehr Flexibilität im Alltag zu sorgen.

Cannabis verdampfen: Dauer bis zum Wirkungseintritt

Dosierung und Nebenwirkungen

Die Cannabistherapie beginnt im Regelfall mit einer geringen Dosierung. Davon ausgehend ermitteln Ärzt:innen durch sukzessives Steigern die für den medizinischen Nutzen erforerliche Wirkstoffmenge. Dieses Vorgehen beugt Nebenwirkungen vor und ermöglicht die gezielte Anpassung an sich verändernde Toleranzwerte. Die genaue Anfangsdosis hängt von den Bedürfnissen der betreffenden Patient:innen, ihrem Krankheitsbild und der Einschätzung des behandelnden Arztes beziehungsweise der behandelnden Ärztin ab. Je nach Reaktion wird sie daraufhin individuell und fortlaufend für die Patient:innen optimiert. (1)

Bei Abweichungen von der empfohlenen Dosis oder niedrigen Toleranzwerten kann der Konsum vorübergehend zu Schwindel, Müdigkeit, Angstgefühlen, Einschränkungen der Koordinationsfähigkeit und Blutdruckabfall führen. Allerdings gilt medizinisches Cannabis spätestens nach der Eingewöhnungsphase als gut verträglich. Unerwünschte Nebenwirkungen treten nur selten auf. (1)

Cannabis verdampfen auf Rezept | MYCANNABIS.de

Um medizinisches Cannabis zum Verdampfen kaufen zu dürfen, benötigen Patient:innen ein Rezept. Grundsätzlich sind alle Ärzt:innen befugt, das Rezept auszustellen, solange Symptome vorliegen, die eine Cannabistherapie lindern könnte. Die Kosten für das Rezept werden unter bestimmten Voraussetzungen (Patient:innen müssen austherapiert sein) von der Krankenkasse getragen. Andernfalls übernehmen Patient:innen die Kosten (5-15 Euro pro Gramm) selbst, indem der Arzt oder die Ärztin ihnen ein Privatrezept ausstellt. (1) Nähere Informationen darüber, wie Patient:innen ein Cannabisrezept erhalten können, erfahren Sie in unserem Ratgeber.

Das Rezept kann in einer Versandapotheke wie MYCANNABIS eingelöst werden. Nutzen Sie dafür unser Kontaktformular und übermitteln Sie uns die Daten (Präparat, Mengenangabe etc.) Ihres Rezepts. Daraufhin senden wir Ihnen unser Angebot per E-Mail zu. Sind Sie mit unserem Angebot einverstanden, stehen Ihnen verschiedene Zahlungsoptionen zur Auswahl. Dazu gehören PayPal, Banküberweisung und die Zahlung auf Rechnung (auch für Neukunden). Anschließend schicken Sie uns Ihr Rezept auf dem Postweg zu. Nach der Sichtung Ihres Rezepts, erhalten Sie Ihr Präparat binnen drei Tagen als kostenlose DHL-Lieferung. Alternativ können Sie den kostenpflichtigen Expressversand buchen. Dadurch erhalten Sie Ihr Cannabispräparat bis spätestens 12 Uhr am darauffolgenden Tag.

Referenzen:

  1. Müller-Vahl, K. & Grotenhemen, F. (2017, Februrary 24). Medizinisches Cannabis. Die wichtigsten Änderungen. Deutsches Ärzteblatt, 114(8), 352-356.

https://www.aerzteblatt.de/pdf.asp?id=186476

  1. Mouslech, Z. & Vasiliki, V. (2009, January 1). Endocannabinoid system: An overview of its potential in current medical practice. Neuro Endocrinol Lett, 30(2), 153-179.

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/19675519/

  1. Gieringer, D, St. Laurent, J. & Goodrich, S. (2004). Cannabis Vaporizer Combines Efficient Delivery of THC with Effective Suppression of Pyrolytic Compounds. Journal of Cannabis Therapeutics, 4(1), 7-27.

https://doi.org/10.1300/J175v04n01_02

  1. Lynch, J. et al. (2021). Simultaneous Temperature Measurements and Aerosol Collection During Vaping for the Analysis of Δ9-Tetrahydrocannabinol and Vitamin E Acetate Mixtures in Ceramic Coil Style Cartridges. Front Chem, 9. 

https://doi.org/10.3389/fchem.2021.734793

  1. A. MacCallum, C. et al. (2023). Cannabis vaporisation: Understanding products, devices and risks. Drug Alcrohol Rev.

https://doi.org/10.1111/dar.13800

  1. Jung, B. (2009). Cannabis-Vaporizer auf Rezept: Was Apotheker wissen sollten. Deutsche Apotheker Zeitung Online.

https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2019/03/01/cannabis-vaporizer-auf-rezept-noch-kein-routine-hilfsmittel

  1. Kalant, H. (2001). Medicinal Use of Cannabis: History and Current Status. Pain Research and Management, vol. 6.

https://doi.org/10.1155/2001/469629

  1. Inglet, S., Winter, B. & Mortensen, W. (2020). Clinical Data for the Use of Cannabis-Based Treatments: A Comprehensive Review of the Literature. Annals of Pharmacotherapy, 54(11), 1109-1143.

https://doi.org/10.1177/1060028020930189

  1. Wilsey, B. et al. (2016). An Exploratory Human Laboratory Experiment Evaluating Vaporized Cannabis in the Treatment of Neuropathic From Spinal Cord Injury and Disease. The Journal of Pain, 17(9), 982-1000.

https://doi.org/10.1016/j.jpain.2016.05.010

  1. Moltke, J. & Hondocha, C. (2021). Reasons for cannabidiol use: a cross-sectional study of CBD users, focusing on self-perceived stress, anxiety and sleep problems. Journal of Cannabis Research, 3(5).

https://doi.org/10.1186/s42238-021-00061-5

  1. Skelley, J. W. et al. (2020). Use of cannabidiol in anxiety and anxiety-related disorders. Journal of the American Pharmacists Association, 60(1), 253-261.

https://doi.org/10.1016/j.japh.2019.11.008

  1. Cuttler, C. (2020). Short- and Long-Term Effects of Cannabis on Headache and Migraine. The Journal of Pain, 21(5-6), 722-730. 

https://doi.org/10.1016/j.jpain.2019.11.001

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