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Die Qualität von Cannabis erkennen

Medizinisches Cannabis unterliegt strengen Qualitätskontrollen, die den therapeutischen Nutzen und die Zuverlässigkeit der Wirkung sicherstellen. Zum Teil sind die Qualitätsmerkmale von medizinischem Cannabis nur unter Laborbedingungen zu beurteilen. Es gibt jedoch einige Eigenschaften, auf die Cannabis auch zuhause überprüft werden kann. Wir haben einige dieser Indikatoren für Sie zusammengefasst. Folgen Sie unserer Anleitung Schritt für Schritt, um sicherzustellen, dass Sie es mit einem hochwertigen Präparat zu tun haben.

Schritt 1: Die Herkunft von medizinischem Cannabis prüfen

Medizinisch lizensiertes Cannabis, das regelmäßigen Qualitätskontrollen unterliegt, ist adäquat verpackt und etikettiert. Die Verpackung gibt Auskunft über die enthaltene Sorte, das Haltbarkeitsdatum und die Herkunft des Präparats. Mitunter haben Patient:innen dadurch die Möglichkeit, die Seriosität des Produzenten nachzuverfolgen. Zudem gibt die Verpackung Aufschluss über den THC-Gehalt. (1) Cannabis, dessen Herkunft (oft mit schlechtem Grund) ungeklärt ist, birgt Gesundheitsrisiken und ist für den therapeutischen Gebrauch ungeeignet. (2)

Schritt 2: Die Qualität von Cannabis anhand der Farbe feststellen

Das Aussehen von Cannabisblüten birgt Hinweise auf die Anbaubedingungen und Frische des medizinischen Präparats. Je nach Cannabissorte weisen Blüten ein unterschiedliches Farbspektrum auf. Hochwertige Blüten sind vor allem an gesättigten Tönen zu erkennen. Dies deutet auf eine ausreichende Nährstoffversorgung während der Wachstumsphase hin. Kurzum: je kräftiger die Farbe, desto besser. Ferner sind verblasste Farben oder Brauntöne Indikatoren dafür, dass die Pflanze einem Mangel an Licht oder Nährstoffen ausgesetzt war. Außerdem können braune Stellen Anzeichen für vertrocknete Blüten sein. In beiden Fällen stellt sich bei der Einnahme eine unzuverlässige Wirkung ein, die den medizinischen Nutzen beeinträchtigt. (3)

Schritt 2: Die Qualität von Cannabis anhand der Farbe feststellen

Schritt 3: Medizinisches Cannabis anhand der Trichomdichte beurteilen

Die Wirkung von medizinischem Cannabis hängt mit der Dichte der auf den Blüten befindlichen Trichome zusammen. Trichome sind teilweise mit dem bloßen Auge zu erkennen. Sie bilden eine feine Schicht aus transparenten, weißen oder orangenen Härchen. Trichome sind der Hauptträger der für die medizinische Wirkung erforderlichen Cannabinoide THC und CBD. (4) Ferner beinhalten sie Terpene und Flavonoide, die den Geruch und den Geschmack des Präparats beeinflussen. Mitunter können diese ebenfalls zur medizinischen Wirkung beitragen. (5) Je größer und gleichmäßiger die Anzahl der Trichome ist, desto potenter die Wirkung. Mit einer Lupe lässt sich das Aufkommen an Trichomen detailliert beobachten.

Schritt 4: Cannabis auf angemessene Lagerung überprüfen

Die Lagerbedingungen können die Qualität von medizinischem Cannabis zusätzlich beeinflussen. Ein steriler Behälter und ein vor Sonne und Feuchtigkeit geschützter Lagerplatz sind für medizinische Cannabispräparate obligatorisch. Andernfalls können Keime das Cannabis kontaminieren, während Hitzeeinwirkung und UV-Strahlung das Vertrocknen der Wirkstoffe befördern. Auf der anderen Seite kann eine Kontamination durch Feuchtigkeit zur Bildung von Schimmel führen. In diesem Fall ist das Präparat unbrauchbar und sollte entsorgt werden. Auch für Patient:innen gilt, dass eine trockene und vor Licht und extremen Temperaturen geschützte Lagerung ihrer Präparate erforderlich ist, um die auf dem Etikett angegebene Mindesthaltbarkeit zu gewährleisten. (6)

Schritt 5: Cannabisqualität an der Struktur erkennen

Um ihren medizinischen Nutzen zu erfüllen, müssen Cannabispräparate ein zuverlässiges Wirkungsprofil aufweisen. Ein verlässliches Präparat lässt sich an der Gleichmäßigkeit der Blütenstruktur erkennen. Das liegt mitunter daran, dass kontinuierlich versorgte Pflanzen zu einem gleichmäßigeren Wuchs neigen als Exemplare, die über einen längeren Zeitraum fehlendem Sonnenlicht oder mangelhafter Pflege ausgesetzt waren. Folglich lässt ein gleichmäßiger Wuchs auf eine zuverlässige Ausbildung von Wirkstoffen schließen. Darüber hinaus sind hochwertige Cannabisblüten von verhältnismäßig dichter Struktur, während verästelte oder dünne Blüten auf eine unzuverlässige Wirkstoffverteilung hindeuten. (3)

Beinhaltet das Präparat übrig gebliebene Stängel oder Zuckerblätter der Cannabispflanze, ist dies kein Hinweis auf eine mangelhafte Blütenqualität oder schlechte Anbaubedingungen, sondern auf ein Versäumnis in der Nachbearbeitung. Stängel sind nicht für den medizinischen Gebrauch geeignet, da sie nur geringe Mengen an Cannabinoiden aufweisen. Das ideale Präparat ist kompakt, frei von Stängeln und überflüssigen Blättern, dafür reich an Farbe und Trichomen.

Schritt 6: Der Geruch von hochwertigem Cannabis

Je nach Cannabissorte können hochwertige Blüten eine Vielzahl von Geruchsprofilen aufweisen. Diese verfügen zum Teil über erhebliche Unterschiede. Angesichts dieser Diversität unterscheiden sich auch die Vorlieben von Patient:innen. Prinzipiell erzeugt hochwertiges Cannabis jedoch ein intensives Aroma, das mitunter süß, sauer, fruchtig oder nussig sein kann. (8) Ein schwaches Aroma, Schimmel- und Heugeruch weisen auf schlechte Lagerbedingungen und veraltetes Cannabis hin. In diesem Fall ist von der Einnahme dringend abzuraten. Ein betont chemischer Geruch kann zudem (von wenigen spezifischen Sorten abgesehen) auf den Gebrauch von Pestiziden oder eine unsachgemäße Nachbearbeitung hinweisen, die zusätzliche Risiken bergen.

Schritt 7: Klebrige Blüten als Qualitätsmerkmal

Unter direkter Berührung weisen hochwertige Cannabisblüten zwei Merkmale auf: Sie sind leicht klebrig und lassen sich mühelos zerteilen. Cannabis von geringer Qualität schlägt hingegen in die entgegengesetzten Extreme aus. Entweder ist es vertrocknet und zerbröselt unter den Fingern, was die kontrollierte Einnahme erschwert und grundsätzlich auf einen eher schwachen Wirkstoffgehalt verweist, oder es ist auffällig feucht, was ein Indikator für eine geringe Haltbarkeit und eine ungleichmäßige Wirkung sein kann. (3)

Schritt 7: Klebrige Blüten als Qualitätsmerkmal

Schritt 8: Geschmack und Wirkung von hochwertigem Cannabis

Qualitativ hochwertiges Cannabis verfügt über ein komplexes Geschmacksprofil, das je nach Vorlieben der Patient:innen als mehr oder weniger ansprechend empfunden wird. Wird das Präparat als geschmacksarm oder besonders bitter wahrgenommen, kann dies auf minderwertige oder abgelaufene Blüten hinweisen. Falls die Inhalation in erheblichem Maße als unangenehm empfunden wird, zum Beispiel durch anhaltende Reizungen der Atemwege, sollte die Einnahme abgebrochen werden. Möglicherweise ist das Präparat verunreinigt. (9)

Medizinisches Cannabis wird mit der Zielsetzung angebaut, eine zuverlässige und dem therapeutischen Potenzial entsprechende Wirkung zu erzielen. Es kann sich, je nach Sorte, schmerzlindernd (10), entzündungshemmend (11), beruhigend (12) und schlaffördernd (13) auswirken. Auch eine stimmungsaufhellende oder konzentrationssteigender Wirkung (14) ist möglich. Negative Auswirkungen entstehen entweder durch eine falsche Dosierung oder durch Präparate, die nicht den medizinischen Standards entsprechen. Bei der therapeutischen Anwendung verschreiben Mediziner:innen eine schonende, sukzessiv an den Bedarf angepasste Steigerung der Dosis. (15)

Medizinisches Cannabis muss hohen Qualitätsansprüchen genügen

In Deutschland verfügbares medizinisches Cannabis unterliegt arzneimittelrechtlichen Vorgaben, einschließlich GMP- (Good Manufacturing Practice), GDP- (Good Distribution Practice) und GACP-Richtlinien (Good Agricultural and Collection). Dadurch wird sichergestellt, dass sowohl beim Anbau als auch bei Transport, Lagerung und Nachbereitung Qualitätsstandards geprüft und eingehalten werden. Mitunter gehört dazu die lückenlose Nachvollziehbarkeit von Lieferketten. Dies gilt auch für Lieferanten von außerhalb der Europäischen Union. Dementsprechend können Patient:innen in Kontakt mit Fachapotheken auf die Versorgung mit hochwertigen, therapeutisch wirksamen Cannabispräparaten vertrauen. (16)

Medizinisches Cannabis muss hohen Qualitätsansprüchen genügen

Cannabistherapie auf Rezept | MYCANNABIS.de

Der Erwerb von medizinischem Cannabis setzt in Deutschland ein Arztrezept voraus. Alle Mediziner:innen, mit Ausnahme von Zahn- und Tierärzt:innen, sind dazu befugt, medizinisches Cannabis zu verschreiben. Eine Cannabistherapie ist an keine spezifische Erkrankung gebunden, muss jedoch einen medizinischen Nutzen (zum Beispiel als Mittel gegen chronische Migräne oder Schmerzen) in Aussicht stellen. Liegt ein Arztrezept vor, können Sie es bei MYCANNABIS einlösen. Füllen Sie dazu unser Kontaktformular mit den Rezeptinformationen aus. Wir schicken Ihnen daraufhin ein Angebot für das gewünschte Präparat in der verschriebenen Menge. Wenn Sie das Angebot annehmen, stehen Ihnen mehrere Zahlungsoptionen zur Verfügung, unter anderem: Banküberweisung, PayPal oder die Zahlung auf Rechnung (auch für Neukunden). Anschließend schicken Sie uns eine Kopie oder ein Foto Ihres Rezeptcodes. Nachdem wir das Rezept gesichtet haben, erhalten Sie das Präparat binnen drei Tagen als DHL-Lieferung. Der Versand ist kostenlos. Wenn Sie eine schnellere Lieferung wünschen können Sie den kostenpflichtigen Expressversand buchen.

  1. § 14 ApBetrO

https://www.gesetze-im-internet.de/apobetro_1987/__14.html

  1. Die Bundesregierung (2024). Cannabisgesetz in Kraft getreten. FAQ zur Legalisierung von Cannabis.

https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/cannabis-legalisierung-2213640

  1. Lizermann, L. (2012). Der Cannabis-Anbau: Alles über Botanik, Anbau, Vermehrung, Weiterverarbeitung und medizinische Anwendung sowie THC-Messverfahren. Nachtschatten-Verlag.
  2. Small, E. & G. U. Naraine, S. (2015). Size matters. Evolution of large drug-secreting resin glands in elite pharmaceutical strains of Cannabis sativa (marijuana). Genetic Resources and Crop Evolution 63, 349-359.

https://doi.org/10.1007/s10722-015-0254-2

  1. Russo, EB. (2019). The Case for the Entourage Effect and Conventional Breeding of Clinical Cannabis: No Strain, No Gain. Front. Plant Sci, 9(1969).

https://doi.org/10.3389/fpls.2018.01969

  1. Branchenverband Cannabiswirtschaft E. V. (2023). Qualitätsanforderungen an Cannabis zu Genusszwecken. Positionspapier des BvCW aus dem Fachbereich Genussmittelregulierung.

https://cannabiswirtschaft.de/wp-content/uploads/2023/02/ELEMENTE-28-Qualitaetsanforderungen-Genusscannabis-_V1.0.pdf

  1. Hazekamp, A. (2016). Evaluating the Effects of Gamma-Irradiation for Decontamination of Medicinal Cannabis. Front. Pharmacol, 7.

https://doi.org/10.3389/fphar.2016.00108

  1. Schweiger, D. (2021). Cannabis sativa. Ein Superfood im Schatten seiner Stigmatisierung? Universität Graz.

https://permalink.obvsg.at/UGR/AC16311000

  1. McPartland, John M. (2004). Verunreinigung und Verfälschung von Cannabis. In: Franjo Grotenthermen (Hrsg.). Cannabis und Cannabinoide. Pharmakologie, Toxikologie und therapeutisches Potenzial. Huber, 363-369.
  2. Kalant, H. (2001). Medicinal Use of Cannabis: History and Current Status. Pain Research and Management, vol. 6.

https://doi.org/10.1155/2001/469629

  1. Inglet, S., Winter, B. & Mortensen, W. (2020). Clinical Data for the Use of Cannabis-Based Treatments: A Comprehensive Review of the Literature. Annals of Pharmacotherapy, 54(11).

https://doi.org/10.1177/1060028020930189

  1. Skelley, J. W. et al. (2020). Use of cannabidiol in anxiety and anxiety-related disorders. Journal of the American Pharmacists Association, 60(1), 253-261.

https://doi.org/10.1016/j.japh.2019.11.008

  1. Moltke, J. & Hondocha, C. (2021). Reasons for cannabidiol use: a cross-sectional study of CBD users, focusing on self-perceived stress, anxiety and sleep problems. Journal of Cannabis Research, 3(5).

https://doi.org/10.1186/s42238-021-00061-5

  1. Lee, J. (2023). Tetrahydrocannabinol and Dopamine D1 Receptor. ChemRxiv. Cambridge Open Engage. 

https://doi.org/10.26434/chemrxiv-2023-d43gk

  1. Müller-Vahl, K. & Grotenhemen, F. (2017, Februrary 24). Medizinisches Cannabis. Die wichtigsten Änderungen. Deutsches Ärzteblatt, 114(8), 352-356.

https://www.aerzteblatt.de/pdf.asp?id=186476

  1. Veit, M. & Ziegler, A. S. (2021). Qualität auf allen Ebenen. Qualitätsanforderungen an medizinisches Cannabis – eine Momentaufnahme. Deutsche Apothekerzeitung 8, 52.
  2. https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2021/daz-8-2021/qualitaet-auf-allen-ebenen