Cannabisblüten verfügen über ein charakteristisches Aroma, das je nach Cannabissorte unterschiedlich intensiv wahrgenommen wird. Der Geruch von Cannabis überträgt sich auch auf medizinische Präparate und wird von Menschen entweder als angenehm oder weniger angenehm empfunden.
Der Geschmack und der Duft der Blüten geben oft Fakten über die zugrundeliegende Sorte sowie deren Qualität preis. Die für die Düfte verantwortlichen Stoffe werden Terpene genannt. Diese natürlichen Verbindungen bestimmen nicht nur den Geruch von Cannabis, sondern auch seine aromatische Kraft.
In diesem Artikel erfahren Sie alles über die Bedeutung der Terpene, ob der Geruch auf spezifische Wirkungsprofile hinweist, worauf in der täglichen therapeutischen Anwendung zu achten ist, und welche Alternativen es gibt, falls Ihnen der Geruch von Cannabis nicht zusagt.
Obwohl es große Unterschiede zwischen den verschiedenen Cannabissorten gibt, wird der Geruch von Cannabis in der öffentlichen Wahrnehmung häufig als süßlich, erdig oder holzig beschrieben. Die Düfte ähneln oft denen anderer Pflanzen wie Hopfen, Oregano, Basilikum, Thymian und Rosmarin.
Der Unterschied zwischen den Arten von Cannabissorten liegt vor allem in den enthaltenen Terpenen, die das spezifische Cannabis-Aroma bestimmen. Neben Cannabisblüten gibt es auch flüssige Cannabis-Extrakte, die entweder das Aroma des Trägermittels annehmen oder ähnliche Düfte wie ihr Äquivalent in Blütenform aufweisen.
Handelt es sich um ein Vollspektrum-Extrakt, enthält es nicht nur die medizinischen Wirkstoffe, sondern auch die Terpene der Pflanze, welche den Geruch verstärken. Dies ist besonders relevant, wenn es um den Kontakt mit Cannabis-Rauch oder aromatischen Extrakten geht. Das führt oft zu der Frage, wie die einzelnen Inhaltsstoffe das gesamte Aroma verändern oder beeinflussen.
Besonders die Terpene, die natürlichen Duft- und Geschmacksstoffe, spielen eine wichtige Rolle, da sie den einzigartigen Geruch und das Aroma jeder Sorte prägen. Die Vielfalt der Aromen ermöglicht es den Patienten, aus einer Vielzahl von Sorten mit unterschiedlichen Cannabisaromen zu wählen, die nicht nur angenehm duften, sondern auch Einfluss auf die Wirkung haben können.
In der deutschen Öffentlichkeit wird zunehmend über die medizinischen und therapeutischen Vorteile von Cannabis diskutiert (Schweiger, 2021) [3].
Die verschiedenen verfügbaren medizinischen Cannabisprodukte ermöglichen es Patienten, eine Auswahl zu treffen, die auf ihre individuellen Bedürfnisse und therapeutischen Anforderungen abgestimmt ist. Ob in Form von Blüten oder Extrakten – die Vielfalt der Cannabispflanzen mit ihren spezifischen Terpenprofilen bietet eine Auswahl, die sowohl geschmacklich als auch hinsichtlich der Wirkung auf den therapeutischen Einsatz abgestimmt ist.
Die therapeutische Wirkung von medizinischen Cannabispräparaten beruht auf den Cannabinoiden Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD) [2].
Beide Stoffe sind geruchlos, weshalb es keinen aromatischen Unterschied zwischen Präparaten mit höherem THC- oder CBD-Gehalt gibt (Elzinga, et al., 2015) [2].
Erfahrene Patienten können jedoch manchmal anhand des Geruchs einer Cannabis-Blüte Rückschlüsse auf die Sorte ziehen. Da Cannabissorten über unterschiedliche THC- und CBD-Anteile verfügen, geben der Terpengehalt und die damit verbundenen Düften indirekte Hinweise auf das erwartbare Wirkungsprofil. Unter optimalen Anbaubedingungen kann eine hohe Terpendichte für ein intensives Aroma sorgen, das etwas über die Qualität der Produkten verrät. Diese Hinweise können für eine individuell angepasste Auswahl beim Cannabis Konsum hilfreich sein.
Terpene sind natürliche Stoffe, die in allen Pflanzen vorkommen. Sie sind für den betreffenden Organismus nicht überlebensnotwendig, erfüllen jedoch eine Reihe von nützlichen Aufgaben. Mitunter tragen sie dazu bei, Insekten anzulocken, um die Bestäubung zu fördern oder Fressfeinde zu vertreiben. Ferner bestimmen sie das äußere Erscheinungsbild, den Geschmack und den Geruch der Pflanze. Es existiert eine große Vielfalt verschiedener Terpene mit unterschiedlichen chemischen Eigenschaften. Die folgenden Terpene stellen eine Auswahl dar, die sortenspezifisch und geruchsbezogen in Cannabis enthalten sein kann [4].
A-Humulen: weist erdige, hopfenartige Geruchsnoten auf.
Benzol: erzeugt chemische Geruchsnoten, die an Treibstoff erinnern.
Beta-Caryophyllen: bewirkt einen würzigen Geruch, der Pfeffer ähnelt.
Caryophyllen: verfügt über holzige und nelkenartige Aromen.
Eugenol: erzeugt würzige, ebenfalls nelkenartige Duftnoten.
Limonen: bewirkt ein Zitrusaroma.
Linalool: erzeugt einen blumenartigen Duft, der vor allem an Lavendel erinnert.
Myrcen: bewirkt ein erdlastiges Aroma, das mit frischen Kräutern und Moschus assoziiert ist.
Pinen: ist der Stoff, der zum Geruch von Kiefern, Rosmarin, aber auch Basilikum beiträgt.
Terpinolen: erzeugt ein eher süßliches, blumiges Aroma.
Thiole: bewirkt einen scharfen, süßlichen Geruch, der an Schwefel erinnert.
Toluol: weist eine stark chemische Note auf, die mit künstlichen Stoffen assoziiert ist.
Es wird angenommen, dass Cannabinoide und Terpene in Kombination über potenziell wirksame therapeutische Eigenschaften verfügen. Dieses Phänomen wird auch als Entourage-Effekt bezeichnet und scheint besonders bei der Behandlung von Angststörungen und depressiven Symptomen therapeutisch nutzbar zu sein (Ferber et al., 2020) [5].
Einzelne Terpene, im Hinblick auf ihre rein aromatischen Eigenschaften, werden in der Cannabistherapie hingegen nicht eingesetzt.
Wenn Sie den Duft von Cannabis als unangenehm empfinden, gibt es verschiedene Möglichkeiten, die therapeutische Anwendung so angenehm wie möglich zu gestalten. Liegen der Cannabistherapie medizinische Cannabisblüten zugrunde, ist die Nutzung eines Vaporisators obligatorisch. Er ermöglicht Ihnen, die Wirkstoffe zu inhalieren, ohne das Präparat zu verbrennen. Das mindert nicht nur die Gerüche, sondern vermeidet auch die Aufnahme von Schadstoffen und bietet eine hohe Bioverfügbarkeit (Gieringer, et al., 2004) [6].
Viele Menschen bevorzugen diese Methode, da der Konsum von Cannabis durch einen Vaporizer diskreter und geruchsärmer wird. Zwecks Vermeidung starker Düfte ist es beim Inhalieren von Cannabispräparaten sinnvoll, für ausreichende Frischluftzufuhr zu sorgen. Sollte Ihnen der spezifische Duft einer Cannabisblüte oder von Cannabisrauch nicht zusagen, können Sie sich bei Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin nach einer anderen Blütensorte erkundigen, die über ähnliche Wirkstoffe, aber mildere Aromen und eine andere Zusammensetzung der Terpene verfügt.
Eine Alternative stellen geruchsneutrale Cannabisöle dar. Diese enthalten die medizinischen Wirkstoffe in konzentrierter Form, während der Großteil der geruchstragenden Terpene bei der Herstellung entfernt wird, wodurch weniger auffällige Düfte entstehen. Cannabisöle werden sublingual oder oral eingenommen und sind besonders geeignet für Patienten, die den Aroma-intensiven Konsum von Blüten vermeiden möchten.
Der charakteristische Geruch von Cannabis kann an Kleidungsstücken und anderen Textilien haften bleiben. Es gibt jedoch verschiedene Methoden, um ihn effektiv zu entfernen. Für kurzfristige Lösungen bieten sich spezielle Geruchsneutralisierer im Spray-Format an. Sie überdecken den Cannabisgeruch, ersetzen jedoch keine gründliche Reinigung. Eine herkömmliche Wäsche erzielt normalerweise (spätestens im zweiten Waschgang) die gewünschte Wirkung, insbesondere wenn Sie ein stark duftendes Waschmittel verwenden.
Durch das Aufhängen der Wäsche im Freien oder in einem gut belüfteten Raum können Sie den Cannabisgeruch auf natürliche Weise abbauen. Mitunter gelten auch Backpulver oder Essiglösungen als Geruchsabsorber. Lassen Sie diese für einige Stunden einwirken, ehe Sie das Kleidungsstück abbürsten beziehungsweise trocknen lassen.
Um Cannabisgerüche aus Räumen zu lösen, sind Raumerfrischer, Duftkerzen und regelmäßiges Stoßlüften meist ausreichend. Allerdings hängt es von den Bedingungen vor Ort ab, wie lange sich Geruchsnoten halten. Größere Räume bauen den Cannabisgeruch schneller ab als kleinere mit geringer Luftzirkulation (Pape, 2024) [1].
Der Geruch von Cannabis wird hauptsächlich durch Terpene verursacht, die natürlichen Duftstoffe in der Pflanze. Diese bestimmen das spezifische Aroma und können je nach Sorte süßlich, erdig, würzig oder zitrusartig sein.
THC und CBD sind geruchlos, daher kann man den Gehalt dieser Cannabinoide nicht direkt am Geruch erkennen. Erfahrene Nutzer könnten jedoch anhand der Terpene und des Aromas Rückschlüsse auf die Sorte ziehen.
Terpene sind aromatische Verbindungen in Cannabis, die für den Geruch und Geschmack der Pflanze verantwortlich sind. Studien deuten darauf hin, dass Terpene in Kombination mit Cannabinoiden potenziell therapeutische Wirkungen haben könnten, ein Effekt, der als Entourage-Effekt bekannt ist.
Der Geruch kann durch den Einsatz eines Vaporisators anstelle des Rauchens reduziert werden. Auch Frischluftzufuhr oder alternative geruchsneutrale Cannabispräparate wie Öle können helfen.
Cannabis Geruch auf Kleidung kann durch Waschen und durch Einsatz von geruchsneutralisierenden Mitteln entfernt werden. In Räumen helfen Stoßlüften, Duftkerzen oder Geruchsneutralisierer, den Geruch zu reduzieren.
Der Geruch von Cannabis kann je nach Terpenprofil der Sorte und der persönlichen Wahrnehmung der Duftstoffe variieren. Manche Menschen nehmen bestimmte Terpene stärker wahr, weshalb Cannabis für sie intensiver riechen könnte.
Je nach Raumgröße, Luftzirkulation und Luftfeuchtigkeit kann der Geruch von wenigen Stunden bis zu mehreren Tagen anhalten. Textilien und Polstermöbel speichern den Geruch länger als glatte Oberflächen.
Hochwertiges, frisches Cannabis zeichnet sich durch ein intensives Aroma aus, das oft als Hinweis auf gute Anbaubedingungen und Qualität dient. Vor allem die Terpene entfalten sich bei frischen Blüten deutlicher und können auf die Sortenreinheit hinweisen.
Terpene beeinflussen nicht nur den Duft, sondern auch das gesamte Konsumerlebnis, da das Aroma oft mit der Wirkung und Qualität des Cannabis in Verbindung gebracht wird.
Ja, geruchsneutrale Cannabisprodukte wie Öle oder Kapseln sind ideal, wenn der typische Cannabis Geruch vermieden werden soll. Sie enthalten konzentrierte Wirkstoffe, jedoch mit geringem oder keinem Terpenanteil.
1. Pape, N. (2024). Das hilft gegen Cannabis-Geruch. Brisant.
https://www.brisant.de/gesundheit/drogen/cannabis-geruch-loswerden-126.html
2. Elzinga, S., Raber, J., Fischerdick, J. T. (2015). Cannabinoids and Terpenes as Chemotaxonomic Markers in Cannabis. Natural Products Chemistry & Research, 3(4).
https://doi.org/10.4172/2329-6836.1000181
3. Schweiger, D. (2021). Cannabis sativa. Ein Superfood im Schatten seiner Stigmatisierung? Universität Graz.
https://permalink.obvsg.at/UGR/AC16311000
4. Cox-Georgian, D., Ramadoss, N., Dona, C., & Basu, C. (2019). Therapeutic and Medicinal Uses of Terpenes. Medicinal Plants: From Farm to Pharmacy, 333–359.
https://doi.org/10.1007/978-3-030-31269-5_15
5. Ferber SG et al. (2020). The Entourage Effect. Terpenes Coupled with Cannabinoids for the Treatment of Mood Disorders and Anxiety Disorders. Current Neuropharmacology, 18(2), 87-96.
https://doi.org/10.2174/1570159X17666190903103923
6. Gieringer, D, St. Laurent, J. & Goodrich, S. (2004). Cannabis Vaporizer Combines Efficient Delivery of THC with Effective Suppression of Pyrolytic Compounds. Journal of Cannabis Therapeutics, 4(1), 7-27.
https://doi.org/10.1300/J175v04n01_02
7. Kalant, H. (2001). Medicinal Use of Cannabis: History and Current Status. Pain Research and Management, vol. 6.
https://doi.org/10.1155/2001/469629
8. Poudel, S. et al. (2021). Medical Cannabis, Headaches, and Migraines: A Review of the Current Literature. Cureus, 13(8).
https://doi.org/10.7759/cureus.17407
9. Institut für Schlaf und Regeneration (2024). Auswirkungen des Cannabiskonsums auf den Schlaf.
https://institut-schlaf.de/auswirkungen-des-cannabiskonsums-auf-den-schlaf/
10. Stith, S. et al. (2022). The Effectiveness of Common Cannabis Products for Treatment of Nausea. Journal of Clinical Gastroenterology, 56(4), 331-338.
https://doi.org/10.1097/MCG.0000000000001534
11. https://www.sueddeutsche.de/cbd/endocannabinoidsystem
12. Skelley, J. W. et al. (2020). Use of cannabidiol in anxiety and anxiety-related disorders. Journal of the American Pharmacists Association, 60(1), 253-261.